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Geschichte: Partner des Handwerks seit 1911 - 1945 bis 1985

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1945 bis 1985

In der Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder nahm die Zahl der Lehrlinge so schnell zu, dass ihre Unterbringung in einer einzigen Schule bald nicht mehr sinnvoll war. Die Geschichte der Robert-Mayer-Schule als eigenständiger Schule – allerdings noch nicht unter diesem Namen – beginnt am 1. April 1951. An diesem Tag wurde die Steinbeisschule in drei selbständige Schulen aufgeteilt und die mittlerweile fast 5000 Schüler wurden neu zugeordnet. In die „neue“ Steinbeisschule kamen die Lehrlinge der Bauhauptberufe. Die Schule erhielt in der Steinbeisstraße einen neuen Standort und nahm auch ihren Namen dorthin mit. Die Auszubildenden der Maler- und Holzberufe blieben vorerst im Schulgebäude Weimarstraße. Erste einige Jahre später wurden auch sie umquartiert und erhielten in Feuerbach neue Schulanlagen. Die Schüler der Baumetallberufe – Schlosser, Heizungsbauer und Installateure – wurden äußerst notdürftig in einem alten Bau in der Sophienstraße untergebracht und belegten noch ein paar Klassenzimmer in der Weimarstraße, wo sich auch das Rektorat befand. Erst mit dem Auszug der Maler- und Holzberufe entstand eine gewerbliche Berufs- und Meisterschule nur für Baumetallberufe, ihr erster Schulleiter war Oberstudiendirektor Otto Roth. Im Jahre 1960 konnte die Schule, die sich mittlerweile zungenbrecherisch „Gewerbliche Berufs-, Berufsfach- und Fachschule für die Baumetallberufe“ nannte, einen neuen Werkstattbau beziehen, der den Schulhof quer zur Hohe Straße abschloss. 1961 übernahm Oberstudiendirektor Horst Wolf die Leitung der Schule und damit auch eine neue, sehr anspruchsvolle Aufgabe: die Einschulung berufsschulpflichtiger ausländischer Jugendlicher, die zum Teil frisch aus ihren Heimatländern eingereist waren – ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Wieder mussten Schulräume im ganzen Stadtgebiet gesucht werden.

Namensgebung 1974


Im Jahre 1973 verstarb Schulleiter Wolf, erst 54 Jahre alt. Sein Nachfolger im Amt wurde Oberstudiendirektor Gerhard Wendel, in dessen Amtszeit die Entscheidung fiel, der Schule einen neuen Namen zu geben und mit dieser Namensgebung den zu Lebzeiten als Physiker verkannten Heilbronner Arzt und Naturforscher Robert Julius von Mayer zu ehren – die „Robert-Mayer-Schule“ konnte sich anlässlich der Namensverleihung am 15. Oktober 1974 über einen würdigen Patron freuen.
Die Erweiterung der Schule schritt unablässig voran. Eine einjährige Berufsfachschule wurde eingerichtet, ebenso ein Berufsvorbereitungsjahr für ausländische Schüler. In der Erwachsenenbildung kamen neue Meisterklassen hinzu, die Technikerschule für Stahlbau wurde ausgebaut und eine Akademie für handwerkliche Berufe aus der Taufe gehoben. Bald besuchten über 2000 Schüler die Robert-Mayer-Schule, die von rund 80 Lehrern unterrichtet wurden. Dies führte mit der Zeit zu erheblichen Raumproblemen, die nur durch Belegung von insgesamt sieben verschiedenen Außenstellen gelöst werden konnten, die buchstäblich über das ganze Stadtgebiet verteilt waren. So bot der 23. November 1984 mit der Übergabe der renovierten Räumlichkeiten vollzogene Auszug der Werner-Siemens-Schule aus dem Gebäude der einstigen Weimarschule II (Jobstschule) wirklich Anlass zu feiern.